Wir Vorarlberger*innen gelten als eher zurückhaltend, wenn es um das Schließen neuer Freundschaften, geht, ABER wir engagieren uns zugleich sehr aktiv und leidenschaftlich in unseren Vereinen, im Ehrenamt und bei unseren Hobbies. Die Begeisterung für eine Sache verbindet, ALSO hier ein paar Vorschläge, wo du uns am besten näherkommen kannst:
Lisa Muster ist Mitglieder der Bergrettung Partenen und gibt uns Einblicke in das Vereinsleben:
Wie viele Vorarlberger*innen begleitet mich unsere Bergwelt von klein auf. Als Kind verbrachte ich in den Wintermonaten viel Zeit auf den Skipisten und im Sommer wurde gerne mal ein Ausflug in den Klettergarten und die ein oder andere Wanderung unternommen. Umso älter ich wurde, desto mehr Sportarten kamen dazu. Heute verbringe ich sowohl beruflich als auch in meiner Freizeit, viel Zeit in den Montafoner Bergen. Ganz egal zu welcher Jahreszeit, es gibt viele sportliche Möglichkeiten und unzählige neue Plätze zu entdecken.
Wie kamst du zur Bergrettung?
Die ersten Kontakte hatte ich schon in jungen Jahren. Mein Vater und seine Brüder engagieren sich schon seit ihrer Jugend bei der Bergrettung Partenen. In meiner Kindheit spielte ich somit gerne mal Patientin bei einer Einsatzübung, ging mit zu Veranstaltungsüberwachungen oder durfte sie beim Holztransport auf Hütten unterstützen. Wie man sich vorstellen kann, absolute Highlights, die in Erinnerung bleiben.
Vor fast fünf Jahren kontaktierte mich zu Beginn der Wintersaison der Ausbildungsleiter der Ortsstelle und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, an der Jahresabschlussübung teilzunehmen und einen Einblick in die Bergrettung zu bekommen. Bei dem Übungsabend wurde eine kleine Skitour mit einem Übungsszenario (Bergung einer abgestürzten Person mit Hilfe eines Mannschaftszuges) durchgeführt. Nach dem Abend war für mich klar, ich möchte der Bergrettung beitreten und füllte den Mitgliedsantrag wenige Tage später aus.
Was macht die Bergrettung?
Die Bergrettung ist nicht nur eine freiwillige und gemeinnützige Rettungsorganisation deren Aufgabe es ist, Menschen in Not zu helfen. Die Leidenschaft zum Bergsport und der Zusammenhalt als Gemeinschaft bilden für mich die grundlegenden Bausteine für diesen Verein und haben mich dazu gebracht mich in meiner Freizeit für diese Organisation zu engagieren.
Die Einsatzbereiche sind sehr vielseitig. Wie bereits erwähnt ist es die Aufgabe der Bergrettung, Menschen in Not zu helfen. Im Falle der Bergrettung geschieht dies überwiegend in den Bergen. Wird ein Notruf in den Bergen abgesetzt, werden wir wie auch andere Rettungsorganisationen mittels Pager zu den Einsätzen alarmiert. Dabei kann es sich um Suchaktionen, Bergungen, Lawineneinsätze oder Abtransporte handeln. Ein weiteres großes Aufgabenfeld ist die Durchführung von Rettungsdiensten (Pisten- oder Rodelrettung) und die Unterstützung bei Veranstaltungen (Skirennen, Bergläufe, Radrennen, …).
Was ist das Besondere an der Bergrettung?
Neben den Einsätzen und Arbeitsdiensten wird die Gemeinschaft auch gerne mal bei einer Bergtour gestärkt. Mein jährliches Highlight ist das Sonnenwendfeuer. Am längsten Tag des Jahres werden zum Sonnenuntergang die Berggipfel im ganzen Tal mit Fackeln, Kerzen und Feuern beleuchtet. Unsere Ortsstelle geht dabei meist auf die Valülla. Das Besondere ist, dass man von dort einen Ausblick über das ganze Montafon und zahlreiche andere Feuer hat. Auch von vielen Ortschaften des Tales ist das Feuer gut zu erkennen.
Was sollte man als Bergretter mitbringen?
Um Mitglied bei der Bergrettung zu werden, sollte man sich gerne in den Bergen aufhalten, sich für Bergsportarten begeistern können und auch dazu bereit sein, verletzten oder in Not geratene Menschen zu helfen. Um für die Einsätze bestens vorbereitet zu sein, muss jedes neue Mitglied zu Beginn der Mitgliedschaft verschiedene Kurse besuchen, bei denen unterschiedliche Szenarien und das Richtige Handling auf Schnee, Eis, am Felsen und in der Ersten-Hilfe gelernt und beübt werden.
In den Ortsstellen selbst werden regelmäßig sogenannte Heimabende und Übungen abgehalten, um unser Wissen zu vertiefen und verschiedene Szenarien zu beüben, sodass wir bestens für jeden Ernstfall vorbereitet sind. In unserer Ortsstelle treffen wir uns 1–2 mal monatlich für solche Übungen. Diese lassen sich beruflich meist sehr gut einrichten, da sie abends oder am Wochenende stattfinden. Zusätzliche Termine für Kurse kommen abhängig von der Jahreszeit und dem Ausbildungsgrad dazu.
Lisa Muster arbeitet als Trainerin in der Skimittelschule Schruns, ist Physiotherapeutin, Mitglied der Bergrettung Vorarlberg – Ortsstelle Partenen, Mitglied der Wasserrettung Vorarlberg und des Skiclubs Gaschurn-Partenen.
Möchtest auch du dich wie Lisa ehrenamtlich bei der Bergrettung Vorarlberg engagieren?
Mehr zum Verein und den verschiedenen Ortstellen im ganzen Land unter bergrettung-vorarlberg.at
Welche Möglichkeiten gibt es noch seine Freizeit so sinnstiftend zu gestalten?
In diesem Blogbeitrag findest du weitere Ideen.